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Strahlentherapie

Die Aussichten für Männer mit Prostatakrebs haben sich in den letzten Jahren verbessert, was zum Teil auf neue Entwicklungen in der Strahlentherapie zurückzuführen ist. Strahlenonkologen sind besser in der Lage, Prostatakrebs gezielt zu behandeln und die Nebenwirkungen auf das benachbarte gesunde Gewebe zu verringern. Bei diesen neueren Bestrahlungstechniken ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Sexualfunktion und die Harnkontinenz eines Mannes erhalten bleiben als bei früheren Bestrahlungsverfahren.

Im Allgemeinen setzen Ärzte die Strahlentherapie bei Prostatakrebspatienten höheren Alters und ausgeprägten Vorerkrankungen ein, während jüngere Männer häufiger mit einer chirurgischen Entfernung der Prostata behandelt werden. Bei einem Hochrisikotumor kommt oft ein multidisziplinärer Ansatz zum Einsatz.

Die Strahlentherapie ist am wirksamsten bei Männern mit Prostatakrebs, der auf die Prostata und/oder das umliegende Gewebe beschränkt ist. Wir arbeiten bei der Durchführung dieser Behandlungen mit unseren Partnern der Radioonkologie zusammen.

Arten der Strahlentherapie bei Prostatakrebs

3-D-konforme externe Bestrahlung bei Prostatakrebs
Bei dieser Behandlungsform richten Strahlentherapeuten einen hochenergetischen Strahl von außerhalb des Körpers auf den Ort des Prostatakrebses. Mithilfe hochentwickelter Computertechnologie können sie den Strahl genau auf den Prostatatumor richten, und zwar so, dass das umliegende normale Gewebe geschont wird.

Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) bei Prostatakrebs
Bei der IMRT handelt es sich um eine spezielle Form der externen 3-D-konformen Strahlentherapie, bei der die Prostata mit einer höheren Strahlendosis bestrahlt wird. Bei dieser neueren Technologie verwenden die Strahlenonkologen in die Prostata eingebrachte Goldmarker zur sicheren Navigation, damit eine optimale Therapie gewährleistet ist. Ist dies nicht der Fall, nimmt das System eine spezifische Anpassung vor, so dass die Strahlentherapie mit großer Genauigkeit auf den Prostatakrebs angewendet werden kann.

3-D-konforme Brachytherapie bei Prostatakrebs (LDR-Brachytherapie)
Bei der 3-D-konformalen Brachytherapie zur Behandlung von Prostatakrebs werden radioaktive Seeds direkt in die betroffenen Bereiche der Prostata implantiert. Im Laufe der Zeit wird das Gewebe einer schwachen Strahlung ausgesetzt, während das umliegende Gewebe geschont wird. Die Verteilung der Seeds wird anhand eines ausgeklügelten, computergenerierten Plans festgelegt, der auf die Anatomie des einzelnen Patienten zugeschnitten ist. Für das Implantationsverfahren ist kein chirurgischer Schnitt erforderlich. Die LDR-Brachy eignet sich vor allem zur Bekämpfung früh entdeckter, weniger aggressiver Tumore.

HDR-Brachytherapie bei Prostatakrebs
Bei der HDR-Brachytherapie erfolgt ein zeitlich begrenztes Einführen einer Strahlenquelle in die Prostata. Hierdurch können aufgrund einer höher dosierten Strahlenquelle auch aggressivere Tumoren behandelt werden. Die Strahlenquelle nach wenigen Minuten wieder entfernt. Die Behandlung findet in der Regel unter Narkose statt. Dabei wird gleichzeitig die Prostata vermessen und ein Computerprogramm berechnet die individuell optimale Verteilung der Strahlenintensität. Anhand dieses Bestrahlungsplanes werden die Nadeln in das Organ eingebracht und die radioaktiven Strahlen zu den berechneten Stellen in die Prostata geleitet. In der Regel erfolgt eine Woche später eine zweite Sitzung. Daran schließt sich für sechs Wochen eine ambulant durchgeführte externe Bestrahlung zur Ergänzung der Therapie an.